Es war der Wunsch der Deutschen Messe AG, die Hallen des Messegeländes in Hannover regensicher durch Überdachungen miteinander zu verbinden.
Das Leitbild war eine schwebende Glasscheibe, die nur durch die allernötigsten konstruktiven und gebäudetechnischen Elemente in Erscheinung tritt, denn die Hallenverbindungen sollten im Fußgängermaßstab nicht versuchen, zu den sehr expressiven großmaßstäblichen Hallen in Konkurrenz zu treten. Nur durch ihre konstruktive Logik sollten sie wirken.
Aufgrund der Anschlüsse bzw. engen Abstände zu den bestehenden Hallen sind die tragenden Stützen nach innen gerückt, so daß die Traufkante nur als Strich in Erscheinung tritt, und keine Konflikte zwischen Stützen und bestehenden Bauten entstehen. Die Raster der anschließenden Bauten werden zudem so auf die Hallenübergänge übertragen, daß Konflikte bei den Anschlüssen vermieden werden, und die Hallenverbindungen wie eine formale Einheit mit den Hallen wirken.
Bei dem Umbau des ehemaligen Reichsbahndirektionsgebäudes in die Akademie für Darstellende Künste Magdeburg handelt es sich um die Sanierung des vermutlich ältesten in Deutschland noch existierenden Bahnhofes (Baujahr 1838/39). Das zentral in der Innenstadt von Magdeburg an der Elbe gelegene Gebäude weist eine bewegte Baugeschichte auf und ist eines der wenigen Gebäude in Magdeburg, das Kriegs- und Nachkriegszeit relativ intakt überstanden hat.
Nachdem der Bahnhof 1859 und 1876 erweitert und zum Verwaltungsgebäude umgebaut worden war, wurde er mit Unterbrechungen bis 1991 von der Reichsbahn genutzt. Ab 2002 erfolgte eine umfangreiche Totalsanierung in ein Schul- und Verwaltungsgebäude, das zusätzlich verschiedene repräsentative Veranstaltungsflächen aufweisen sollte.
Die Bibliothek soll nicht als Solitär den Kontext des ehemaligen Kasernengeländes negieren, sondern die vorhandenen städtebaulichen Strukturen aufnehmen und schon allein durch ihre besondere Lage eine neue Qualität schaffen. Als übergeordnete Funktion erlaubt sich die Bibliothek, den Grünzug zu teilen, um so eine Platzfolge zu definieren und ihre Sonderstellung zu betonen. Dabei bleiben durch die Aufständerung der beiden Obergeschosse die achsialen Sichtbezüge erhalten. Durch eine kreisrunde vertikale Aussparung des Gebäudes kann selbst der vorhandene Baumbestand erhalten und in das Konzept integriert werden.
Im Gegensatz zu Bibliotheken, die klar das Magazin vom Lesebereich trennen, sind hier die Arbeitsplätze direkt bei den Büchern angeordnet. Gleichwertig belichtete Arbeitsplätze werden durch die langgestreckte Gebäudeform ermöglicht. Im Westen liegen Standardarbeitsplätze und im Osten vor der Fassade kleine Kabinetts für zurückgezogenes Arbeiten.
Transparenz und Offenheit bieten den Benutzern eine helle freundliche Arbeitsatmosphäre.
Das Gebäude ist eine Stahlverbundkonstruktion mit Kammerbeton und steht für filigrane Abmessungen, kurze Bauzeiten, niedrige Kosten, guten Brandschutz und hohe Flexibilität.
Gesucht wurde eine Lösung, die es Besuchern ermöglicht, die zwei hochliegenden Ebenen der Festung Königstein direkt, schnell und behindertengerecht zu erreichen. Die Aufzugsanlage sollte die Parkplatzebene mit der Kranichkasematte (+35 m) und der Mauerebene (+42 m) verbinden.
Angesichts des historischen, denkmalgeschützten Umfeldes und der von allen Seiten sichtbaren Lage außen an der Felswand wurde eine extrem minimalistische Lösung entwickelt. In ihrer Erscheinung ist sie auf das Minimum reduziert, was an Installation für die Aufzugstechnik erforderlich ist. Die Reduktion des Schachtgerüstes auf lediglich zwei Tragrohre, an denen die gesamte Aufzugstechnik geführt wird, und den Wegfall der Fassaden werden hohe Windlasten vermieden und so geringe konstruktive Querschnitte und eine sehr kostengünstige Ausführung erreicht. Die Rückverankerung im Felsen wird auf wenige Punkte beschränkt, deren Tragfähigkeit durch moderne Spezialanker zuverlässig gewährleistet ist.
Die Lage der Führungen der Kabine ist im Sinne größerer Panoramawirkung zur Seite verschoben. Die Ausrichtung der Kabine senkrecht zum Fels gibt den Blick parallel auf den eindrucksvollen Verlauf der Mauern sowie der dahinterliegenden Landschaften rechts und links frei und bildet so eine zusätzliche Attraktion.
Den Zugangsbereich in der unteren Ebene bildet ein leichtes, rundes Dach als Witterungs- und Steinschlagschutz.
Der Entwurf formuliert den historischen Übergang über die braunschweiger Wallanlagen neu. Die Brückenteile – die Hängebrücke für die Fußwege und die Hauptbrücke aus Stahlverbundträgern auf Stützen – bewirken einen klaren Wiedererkennungswert sowohl von der Straßenebene als auch vom Flußufer. Die Qualität des Entwurfs liegt in der klaren konstruktiven Durcharbeitung der Brückenkonstruktion, in der Großzügigkeit des Raums unter der Brücke und dem Erlebnis des Flußübergangs durch die Teilung der Brücke in drei Einheiten.
Auch nach der Weltausstellung stellt das Freiluft-Theater auf der Plaza einen wichtigen Akzent dar. Durch die diagonale Ausrichtung des Spielbetriebes ergibt sich im Gegensatz zu den am Platz vorherrschenden eckigen Formen eine Rundform, die auch das vorhandene Geländegefälle ausnutzt. Während der EXPO fanden hier täglich Aufführungen von Spiel- und Musikgruppen aus aller Welt statt. Die 1900 m² große Überdachung bot den Zuschauern und Aufführenden Schutz vor Sonne und Regen.
Die Bühne kann in 2 Richtungen bespielt werden, diagonal zum offenen zentralen Bereich der Plaza und entgegengesetzt zum überdacht und abgetreppt ansteigenden Bereich, der sich zum Sitzen anbietet. Während die Membran zwischen innerem und äußerem Ring das Licht dämpft, wird die Bühne mit einer nach Norden geneigten Schrägverglasung durch den stärkeren Lichteinfall hervorgehoben. Für Aufführungen mit künstlichen Lichteffekten kann die Glasfläche durch Alu-Lamellen abgedunkelt werden. Eine Lüftungsfuge zwischen beiden Dachflächen führt über natürliche Thermik die Wärme der Beleuchtungseinrichtung wie der Sonneneinstrahlung ab.
Die Dachmembran spannt sich zwischen einen Druckring von 49 m Durchmesser, der von Nord nach Süd geneigt ist und einen von Süd nach Nord geneigten Zugring von 16 m Durchmesser, der über der Spielfläche liegt. Durch die Verspannung der Membran (PTFE) entsteht eine für die Akustik günstige Form. Die Regenrinne wird am unteren Ende der Membran aus Fachstahl geformt und ist vom Druckrohr durch Konsolen getrennt, die gleichzeitig eine Kabelbühne und die äußere Bühnenbeleuchtung tragen. Die Tragelemente für Beleuchtungs- und Beschallungsanlagen über der Bühne selbst bestehen aus handelsüblichen Bühnenbauelementen.
Der Auftrag resultierte aus dem Wettbewerb für den EXPO- und Messebahnhof, der auch den Skywalk als Verbindung zum EXPO-Gelände umfaßte. In unserem Wettbewerbsbeitrag war der Skywalk noch, wie im Wettbewerb gefordert, direkt an die obere Ebene des Bahnhofs angeschlossen. Der 340 m lange Skywalk, eine über einer bestehenden Straße und deren Zufahrten gespannte Fußgängerbrücke mit Spannweiten bis zu 28 m sollte am Zugang zur EXPO ein Zeichen setzen. Gefordert war ein Bau, der ressourcenschonend mit natürlicher Be- und Entlüftung erstellt und au-ßerdem mit geringen Kosten in nur 5 Wintermonaten zwischen den Messeterminen gebaut werden sollte. Außerdem sollten Tragwerk und Fassaden den freien Blick nicht einschränken.
Aus diesen Vorstellungen entwickelten Schulitz Architekten ein Konzept, das im Gegensatz zu röhrenförmigen Fußgängerbrücken steht, bei denen nur die Laufebene statisch herangezogen wird und so die röhrenförmige Hülle über die gesamte Breite der Brücke spannen muss. Das Konzept ist statt dessen eine Doppelröhre mit einem geschoßhohen Tragwerk, bei dem Diagonalstäbe die Fußgängerebene als Untergurt mit dem Dachtragwerk als Obergurt zusammenwirken lassen. Dadurch wurde es möglich, die Fassadenkonstruktion nur zwischen diesen Ebenen zu spannen und die bogenförmigen Stahlpfosten auf nur 40 mm Tiefe zu bemessen. So wird ein Durchblick möglich, der auch in der Perspektive des Fußgängers kaum eingeschränkt ist.
Eine Überdachung sollte bei additiver Grundform ein prägnantes Erscheinungsbild bieten, das durch seine Repetition und seine kräftige Farbe zusammen mit modularen Service containern den Hauptachsen des EXPO-Geländes Kontinuität und Identität verleiht. Die Leistungsform wird durch die nur kurzzeitige Nutzung bestimmt. Alle Verbindungen dieser leichten, materialminimierten Struktur sind Schraubverbindungen. Alle Teile sind werkseitig vorgefertigt und können einschließlich der Fundamente nach der EXPO zerstörungsfrei abgebaut und wiederverwendet werden. Die Membranen aus umweltverträglichem Baumwollmaterial sind nur für einen Sommer konzipiert.Das Konstruktionsprinzip ist überzeugend einfach: Vier doppelt gekrümmte Membranflächen über quadratischem Grundriss werden
jeweils zwischen Stahlprofile gespannt, die durch Zug- und Druckstäbe gegen Winddruck und Windsog stabilisiert sind. Jeder Schirm überdeckt eine Fläche von 7,50 x 7,50 m. Die Membranflächen sind linienförmig am Randträger befestigt und werden über die Montage am Hauptträger nachgespannt. Diese Träger dienen auch als Rinne, um das Regenwasser über einen Einlauftopf in ein innerhalb der räumlichen Stütze angeordnetes Regenfallrohr zu führen. Die bei jedem Schirm mögliche Koppelung mit weiteren Überdachungselementen zu flächigen oder linienartigen Gesamtformen wird durch ver-schraubbare Verbindungsbleche erreicht. Über die Randträger greifende Makrolonabdeckungen gewährleisten die Regenundurchlässigkeit im Verbindungsbereich.
Die Schirme des Einganges Nord gehen zurück auf einen Entwurf von 1996 für einen Busbahnhof in Oldenburg, der nicht zur Ausfürung kam. Während diese Schirme sich im Verbund gegenseitig stabilisierten, waren im Wettbewerb der temporären EXPO Überdachungen freistehende Dächer von 15×15 m gefordert. Unsere freistehenden Schirme, die mit Zugstäben und doppelt gekrümmten Membranen überzeugend auch gegen abhebende Windkräfte gesichert sind, erhielten im Wettbewerb den ersten Preis und wurden zur Ausführung empfohlen. Sie erwiesen sich jedoch bei der Integration in das städtebauliche EXPO-Konzept in ihren Dimensionen als zu groß. Freistehende Schirme, die nur ein Viertel der Fläche überdeckten, erschienen für die Alleen der nationalen Pavillons angemessener. Es folgte daher ein weiterer Wettbewerb, den wir ebenfalls gewannen.
Die großen Schirme wurden aber dennoch als Lösung gesehen, um den Eingang Nord der EXPO zu akzentuieren und aufzuwerten. Die Schirme sollten hier sogar im Gegensatz zu den kleineren EXPO Schirmen permanent als Mes-seeingang beibehalten werden. Sie machten so die statische Auslegung auf Schneelasten und die Installation einer langlebigen PTFE Memb-ran erforderlich.
Da wir das bestehende, in großen Karrees strukturierte Raster des Vorplatzes erhalten wollten, haben wir die Abmessungen auf dieses Raster abgestimmt und die Schirme in Ihrer Größe auf 11,30×11,30 m reduziert.
Die Schirme wurden hier sowohl freistehend wie auch zusammenhängend für größere überdachte Flächen verwendet. Die klare Akzentuierung der einzelnen Module wurde auch im Verbund mehrerer Schirme durch den Wechsel von transluzenten zu transparenten Flächen über den als horizontale Gitterträger ausgeführten Randprofilen erreicht.
Mit dem Entwurf des neuen Servicezentrums sollte auch eine Verbesserung des heterogenen, ungeordneten Industrie- und Gewerbegebiets erreicht werden. Ein schon bestehender und dominierender, langgestreckter Bau der DATEV in direkter Nachbarschaft wurde so zum Ausgangspunkt des Organisationskonzeptes: 4 langgestreckte Riegel und ein Turmbau bilden nicht nur eine geordnete Gebäudestruktur sondern schaffen auch einen öffentlichen städtischen Raum.
Alle Riegel sind funktional auf drei Ebenen, (Unter-, Erd- und Obergeschoss) mit einander verbunden. Diese Verbindungen umfassen Flure, vertikale Kerne und Brücken und formen ein durchgängiges Netzwerk.
Die Baukosten wurden für die mehrgeschossigen Riegel durch eine kostengünstige Betonfertigteilbauweise und für die eingeschossigen Erdgeschoßbauten durch eine leichte, flexible Stahlver-bundbauweise niedrig gehalten. Eine filigrane Sonnenschutz- und Wartungshülle stellt nicht nur die formale Verbindung der unterschiedlichen Konstruktionen her, sondern hilft auch Wärmelasten und Blendung in den Arbeitsräumen zu reduzieren. Auch die thermische Ausnutzung der Speichermassen der Bauteile, die während des Tages durch einen weitgehenden Verzicht auf Unterdecken Wärmelasten absorbieren, die nachts durch Kühlung über Entlüftung wieder abgegeben werden, sind ein Beitrag zur Senkung der Baukosten und zum wirtschaftlichen Betreiben des Gebäudes. Dieses Konzept wurde im 2. Bauabschnitt weiter optimiert.