Pavillon des Vatikans, Hannover

Gutachterverfahren - Invited competition, Expo2000, Finalist

Der EXPO Pavillon sollte nach der Weltausstellung als Kirche und Gemeindezentrum in Liepaja, Lettland wieder aufgebaut werden. Dies führte zur Entwicklung einer modularen Bauweise in Holz mit einer Fügetechnik, die einen leichten Auf- und Abbau begünstigt.

Auf dem EXPO-Gelände orientierte sich der Pavillon mit seinem Hauptzugang zur Erschließungsachse der nationalen Pavillons. Der Eingang wurde durch die Vertikalität eines Glockenständers betont, der nicht frei stand, sondern in den einfachen rechteckigen Grundriß des Pavillons integriert war.

Der Pavillon, als modularer Baukasten entworfen, vereinte alle Funktionen veränderbar unter einem Dach. Der Ausstellungsraum umschloss einen ruhigen Hof und sollte in seiner Form an die Kreuzgänge alter Klöster erinnern. Er stieg dann zu einem sakralen Raum als Höhepunkt der Ausstellung an. Dieser sakrale Raum, der spätere Kirchenraum von Liepaja, erreichte die gleiche Höhe wie der Glockenständer und bildete mit diesem zusammen die Hauptfassade zum EXPO-Areal.

Der Hof und Kreuzgang bot gegenüber dem Umfeld der Weltausstellung mit seinem Treiben einen Bereich der Stille und Besinnung. Nur zu besonderen Anlässen sollte dieser Hof zur EXPO hin, d. h. zu der Erschließungsachse der nationalen Pavillons über die gesamte Länge geöffnet werden. Die hierfür vorgesehenen Klappen aus Holzlamellen sollten dann hochgestellt eine Art Vordach bilden.

Der gesamte Bau wurde aus Elementen mit 3,60 m Seitenlänge zusammengesetzt, größere Spannweiten wurden durch Unterspannungen und Sprengwerke überbrückt, die der großen Ausstellungshalle Maßstab und den sakralen Charakter verliehen. Glaselemente und geschlossene Paneele von 120 x 360 cm sollten im Wechsel je nach Ausstellungskonzept bzw. je nach späterer Funktion in Liepaja eine lebendige Fassade bilden.

ZURUECK

 
SCHULITZ ARCHITEKTEN