Für seinen Bauplatz in einer Waldlichtung suchte der Bauherr ein Konzept, das das Leben mit der Natur durch einen direkten Bezug zwischen Innen- und Außenraum zum Thema hat. Ihm ging es darum, im Schatten des Waldes tagsüber ohne künstliches Licht auszukommen und im Haus den Wechsel der Tages- und Jahreszeiten zu erleben. Dennoch sollte der Bau energie-technisch wirtschaftlich und sinnvoll sein. Der Grundriss wurde so gegliedert und zwischen den Bäumen platziert, dass kein erhaltenswerter Baum gefällt werden musste. Ein Shed über der zentralen Erschließungszone sorgt für das Ausleuchten der innen liegenden Bereiche und
trägt über solare Wärmegewinne im Winter zum Beheizen des Hauses bei. Die Außenwände im Norden sind weitgehend geschlossen, während die nach Süden großzügig verglast sind. Das Haus ist als Stahlskelett auf einem Grundraster von 1,80 m x 1,80 m mit MSH-Stützen und unterspannten Trägern konstruiert. Die auf den Trägern auflagernden Trapezbleche bleiben unverkleidet. Der Bauherr sieht das Haus als eine offene Baustruktur und ist der Auffassung, dass es nicht „fertigzustellen“, sondern sukzessive weiterzuentwickeln sei. Schon beim Bau hat er in Eigenhilfe zum Ausbau beigetragen.
– Johannes Kottjé: Wohnhäuser aus Stahl. Deutsche Verlags-Anstalt (München) 2003, S. 66–69
– Thomas Drexel: Neue Eingänge, Callwey (München), S. 52 f.
– HÄUSER 4/00 (Hamburg), S. 28 f. – Gunda Dworschak, Alfred Wenke: Der neue Systembau., Werner Verlag (Düsseldorf) 1999, S. 160–169
– Helmut C. Schulitz, Werner Sobek, Karl J. Habermann: Stahlbauatlas, Institut für Internationale Architektur- Dokumentation (München) 1999, S. 232–235 – DBZ 12/97 (Gütersloh), S. 49–52
– Bauen mit Stahl, Informationen über neuzeitliches Bauen Nr. 85 DSTV (Nachdruck Baukultur s.u.)
– Umrisse: Zeitschrift für Baukultur 6/1996 (Wiesbaden), Titelseite, S. 4
– Ideen aus Stahl, MSH Preis für Architektur 96, Dokumentation (Mülheim / Ruhr) S. 4–7