CIM (Computer Integrated Manufacturing) verknüpft das Nacheinander von Entwicklungsphase, Prototypphase, Test- und Produktionsphase durch Mikroelektronik. Das CIM Institut erforscht solche High-Tech-Konzepte der zukünftigen Produktion.
Gefordert war eine Versuchshalle und ein Labor- und Forschungstrakt zur Erarbeitung theoretischer Grundlagen. Als Analogie zur Verknüpfung von Entwicklung und Produktion entstand durch ein gemeinsames, variables Fassadensystem trotz unterschiedlicher Anforderungen der 11m hohen Halle und der 3,75 m hohen Labors ein Kubus, der die Einheit beider Funktionen zum Ausdruck bringt.
Für einen Bau, der modernste Technologie zum Inhalt hat, wurde keine monumentale Architektur sondern eine Leichtbauweise gewählt. „Wirkliche Technik“, so sagte Otl Aicher, „ist materialisierte Intelligenz, mit dem Ziel, die beste Lösung mit einem Minimum des Aufwandes zu erreichen.
Diese Zielsetzung entsprach den begrenzten finanziellen Mitteln. Einzelne Bauteile wurden so knapp wie möglich bemessen, auf unnötige Elemente, z.B. Verkleidungen für den Brandschutz oder abgehängte Decken wurde verzichtet, ermöglicht z.T. erst durch neueste Entwicklungen im Stahlverbundbau.
Die Investitionen für die Ausstattung dieses Instituts betrugen ein Vielfaches der Baukosten. Der enorme technische Aufwand wurde so auch zu einem bestimmenden Faktor für die Gestaltung. Die Präsenz von Lüftungs-, Ver- und Entsorgungstechnik wurden nach außen durch unterschiedliche geschwungene Formen kenntlich gemacht, auch im Innern wurden alle Versorgungsleitungen sichtbar gelassen. Über auch in den Labors offenliegende Trassen bleibt die Installation zugänglich, Holoribdecken sind durch ihre zur Befestigung nutzbaren Blechsicken ideale Träger für die Nachrüstung zukünftiger Installationen.
- Dokumentation (München) 1999, S. 284–287
– Deutscher Architekturpreis 1995, Krämer Verlag (Stuttgart) 1996, S. 33
– Bauwelt 9/1995 (Berlin), S. 434–439
– DBZ 5/95 (Gütersloh), S. 117–124
– db deutsche bauzeitung 5/94 (Stuttgart), S. 70–75
– Architectural Review 5/1994 (London), S. 3, 50–54
– BDA Preis Niedersachsen 1994 (Hannover), S. 54 f.